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Während die Betroffenen bei der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Dezember auf der Besuchertribüne protestierten, besiegelten die Verordneten das Schicksal der Schule. Nur die FDP und einige Fraktionsmitglieder der PDS waren für den Erhalt der Schule. Allerdings dürfte es das Erich-Fried-Gymnasium gar nicht mehr geben. Und findet dort noch immer Unterricht statt. Es muss also etwas mit dieser Schule auf sich haben. "Einmalig in Berlin ist das sprachlich-kommunikative Schulprofil", sagt der FDP-Verordnete Christopher Paun. "So kann man neben Französisch auch Russisch als Zweitsprache belegen." Auch die Grundkurse in Philosophie und Darstellendem Spiel sowie der Leistungskurs in Politischer Weltkunde zeugen von einem Profil, das es sonst in Berlin so nicht gibt. Zudemhaben sich die Schüler stets eingemischt, wenn es um die Zukunft ihrer Schule ging. Nur deswegen wurde sie bislang nicht geschlossen. Weil ein Kind das Gymnasium unbedingt weiter besuchen wollte, hatten Eltern vor dem Verwaltungsgericht gegen die Schulschließung geklagt. Der Richter gab den Eltern recht. Begründung: Die prognostizierten sinkenden Schülerzahlen hatten "sich zu dem für die Entscheidung maßgeblichen Zeitpunkt bereits als unzutreffend erwiesen". Das war am 26. März 2003.
"Leider war man weder im Bezirksamt noch in der BVV bereit, die Entscheidung zu überdenken", sagt Paun. Die Einwände seien als Zahlenspielchen abgetan worden. "Dabei werden durch die Schließung lediglich 650.000 Euro gespart", so Paun. dvs
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